VR: Nutzt das irgendwR?

16. Juli 2020

Es heißt, die Bedeutung von Virtual Reality (VR) nehme in der AEC-Branche stetig zu. Aber wer nutzt das eigentlich und wofür?

Beim Thema Digitalisierung des Bauwesens fällt mittlerweile auch immer häufiger der Begriff Virtual Reality (VR). Die technischen Grundlagen sind dank 3D-Modellierung und openBIM sowie leistungsfähiger Hard- und Software seit einigen Jahren bereits gegeben – ebenso wie bestimmte Anwendungsfälle in der Praxis. Weitere Nutzungsmöglichkeiten bleiben vorerst Gegenstand der Forschung. Doch inwiefern profitiert die AEC-Branche eigentlich von diesen computergenerierten Realitäten und wer sind ihre aktuellen (und künftigen) Nutzer?


Immersive Erfahrung

Für VR gilt – wie für jegliches andere digitale Werkzeug in der Baubranche auch – das Gesetz der Sinnhaftigkeit. Tatsächlich ist Virtual Reality nicht bloß hübsche Spielerei, sondern bietet echte Mehrwerte. Einer davon ist die immersive Erfahrung eines Bauwerks, bevor es in der physischen Welt Gestalt annimmt. Lage, die Wirkung von Räumen und Relationen, die Stimmigkeit bestimmter Bauteile oder auch die Belichtung können noch in der Planung lebensecht und mit einer Tiefe erlebt werden, die dem Bildschirmblick definitiv abgeht.

Große Architekturbüros wie UNStudio, die bereits seit längerem VR nutzen, schwören auf diesen Vorteil der Technologie. Zum einen für sich selbst, um die eigenen Entwürfe und Ideen zu überprüfen, zum anderen um den Bauherren und anderen Stakeholdern so konkret wie möglich die Qualität der Architektur zu veranschaulichen. Eine große Bandbreite unterschiedlicher Branchenteilnehmer – von Baugiganten wie Strabag bis zu Fertighausherstellern wie Vario Haus – ebenso wie diverse Akteure der Immobilienwirtschaft hat VR-Technologie daher im Einsatz.


VR für Kollisionskontrolle und Brückenwartung

Neben einem solchen Voraberlebnis von Bauwerken bieten Tiefe und Übersicht von VR für Architekten und Ingenieure auch in der visuellen Kollisionskontrolle Vorteile gegenüber bildschirmbasiertem Arbeiten. Mit der richtigen Software lassen sich sogar direkt in der VR-Umgebung Korrekturen am Modell vornehmen. Einige Forschungsprojekte (etwa an der Universität von Manchester) befassen sich darüber hinaus mit den Vorzügen von Virtual Reality in der Brückenwartung. Dabei wird mittels hochauflösendem Lidar eine Punktwolke und schließlich ein digitaler Zwilling der Brücke erzeugt, der wiederum in einer VR-Umgebung betrachtet werden kann. Dies erlaubt unter anderem eine problemlose Begutachtung schwer zugänglicher Bereiche oder eine Inspektion durch mehrere Personen zur selben Zeit an unterschiedlichen Orten. Besonders spannend sind auch Multiuser-VR-Anwendungen, bei denen sich Menschen, die räumlich verteilt sind, gemeinsam in einem virtuellen Bauwerksmodell treffen und die Planung besprechen können.


Andere Realitäten

Bevor eine solche VR-Brückenwartung praxisreif ist, bedarf es momentan noch einer Weiterentwicklung der Lidar-Messgeräte mit höherer Auflösung (ein Millimeter statt zwei). Derweil wendet sich die Forschung neben neuen möglichen Anwendungen von VR auch zunehmend den Möglichkeiten von Augmented Reality (AR) für die AEC-Branche zu. Besonders vielversprechend zeigen sich hier etwa die Ergebnisse eines gemeinsamen Forschungsprojekts von Allplan und der Technischen Universität München im Bereich AR. Aber das ist eine andere digitale „Realität“.

Die Firma ESS bietet mit AX3000 eine direkte Anbindung an Bimplus. Das vereint drei große Vorteile der Cloudtechnologie mit den Möglichkeiten der VR-Brille: BIM-Modelle können direkt ohne zusätzlichen Aufwand genutzt werden. Auf der Brille liegt zu jeder Zeit der aktuelle Stand der Planung vor. Planungsfehler können beim virtuellen Rundgang erkannt, dokumentiert und direkt als Issue mit den Planern geteilt werden.


 

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