Egal ob Schneckenhaus oder Würfel: Die 10 verrücktesten Gebäude der Welt

26. November 2016

Es gibt Gebäude, die kosten hunderte von Millionen oder sogar einige Milliarden. Dann gibt es Gebäude, die reichen bis zu den Wolken und sind größer als jedes normale Hochhaus. Und andere bestechen durch ihr ungewöhnliches Design und ihr Aussehen. Warum immer bei geraden und deutlichen Linien bleiben, wenn man auch anders kann? Warum langweilige, einfarbige hinstellen, wenn man etwas auch bunt und ausgefallen errichten kann? Das dachten sich auch die Architekten der folgenden 10 Gebäude:

Corpus Museum

Corpus-Museum_Niederlande_i_201611_NEU© iStockphoto LP / Hendrik van der Poel

In den Niederlanden, genauer gesagt, in Leiden, steht ein Gebäude, das aussieht wie ein Mensch. Hinter bzw. in dem 35 Meter hohen menschlichen Körper befindet sich ein interaktives Museum. Und das hat das passende Thema zum Gebäudebau: Das Museum lädt zu einer einzigartigen Reise durch den menschlichen Körper ein.

Bei einer Tour erfährt man, wie unser Körper eigentlich funktioniert, welche Organe wie zusammenspielen und was wir dafür tun können, damit unser Körper gesund bleibt. Gigantische Nachbildungen von Knochen und Organen bis hin zum Gehirn, versuchen so spielerisch den menschlichen Körper nahe zu bringen.

Prager Fernsehturm

Prager Fernsehturm© iStockphoto LP / Tamara Volodina

Der Prager Fernsehturm wäre mit seinen 216 Metern und seinem Antennenmast eigentlich nichts Besonderes. Der Turm besitzt in 63 Metern Höhe ein Restaurant und in 93 Metern Höhe eine verglaste Aussichtsplattform. Architekt Václav Aulický wollte bewusst einen Kontrast zu den historischen Bauwerken der Prager Innenstadt bilden. Und das hat er auch geschafft. 1992, nach 7 Jahren Bauzeit, wurde der Fernsehturm eröffnet.

Bis dahin deutet alles auf einen normalen Fernsehturm hin. Gäbe es da nicht ein kleines Detail. Kleine Kinder! Der tschechische Bildhauer David Cerný ließ im Jahr 2000 stilisierte Plastiken von herumkrabbelnden Kleinkindern an den Säulen des Turms anbringen. Zusätzlich werden die Säulen nachts in den tschechischen Landesfarben weiß, rot und blau angestrahlt.

Schwimmzentrum in Peking

Schwimmzentrum in Peking© By Charlie fong - Own work, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5796286

Das Nationale Schwimmzentrum in Peking, auch Water Cube genannt, war die Austragungsstätte für die Wettbewerbe im Schwimmsport, Kunst- und Turmspringen, sowie Synchronschwimmen bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in der chinesischen Hauptstadt. Auf insgesamt 70.000 Quadratmetern befinden sich eine Eiskunstlaufbahn, eine Sporthalle, ein Kino sowie verschiedene Clubs. Zwei australische Unternehmen entwarfen zusammen mit chinesischen Partnern die Wettkampstätte. Diese haben bereits schon das Wassersportzentrum für die Olympischen Sommerspiele 2000 in Sydney geplant.

Die Leichtbaukonstruktion besteht aus einer Reihe unregelmäßiger Waben, die an die Struktur von Seifenschaum erinnert. Die einzelnen Waben wurden mit über 3500 Folienelementen bestückt, auf die Videos projiziert werden können. Die Hülle des Schwimmzentrums dient nicht nur medialen Zwecken, sondern auch der passiven Nutzung der Sonneneinstrahlung. 90 Prozent der gewonnenen Sonnenenergie kann zum Heizen der Wasserbecken und der Innenräume genutzt werden.

Oriental Pearl Tower

Oriental Pearl Tower, Shanghai© iStockphoto LP / zorazhuang

Der Fernsehturm in Shanghai zählt mit seinen 468 Metern zu den höchsten Fernsehtürmen der Welt. Im Turm befinden sich unter anderem ein Hotel, ein Museum, ein Restaurant und eine Disco. Durch seine einzigartige Konstruktion aus elf verschieden großen Kugeln auf unterschiedlichen Höhen, ist er das bekannteste Wahrzeichen der Stadt.

Nach drei Jahren Bauzeit wurde der Turm 1995 eingeweiht. Seitdem lockt er Jahr für Jahr mehrere Millionen Besucher an. Das Design des Turms geht auf ein Gedicht von Bai Juyi, einen chinesischen Dichter, zurück. Sein Gedicht handelt vom Klang einer Pipa, eine gezupfte Schalenhalslaute der klassischen chinesischen Musik, der an das Fallen von Perlen auf eine Jade-Platte erinnert.

Guggenheim Museum New York City

Guggenheim Museum, New York City© Von Jean-Christophe BENOIST - Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=19322217

Das Museum für moderne Kunst in New York City wurde von Architekt Frank Lloyd Wright geplant. 1943 wurde er von Solomon R. Guggenheim (Industrieller und Philanthrop) und Hilla von Rebay (Malerin, Kunstsammlerin und Mäzenin) beauftragt, ein Museumsgebäude zu erbauen. Über 700 Skizzen fertigte Frank Lloyd Wright dafür an. Aufgrund des Krieges und der Inflation, sowie einiger Blockaden seitens der Baubehörde, wurde das Projekt aber erst von 1956 bis 1959 realisiert.

Die Rotunde ist das Hauptmerkmal des Gebäudes. Wie eine Art Schneckenhaus zieht sich das Gebäude nach oben. Wright vereinte hier viele geometrische Figuren wie Kreise, Ovale, Bögen, Quadrate und Dreiecke. Im Inneren des Gebäudes befindet sich eine 400 Meter lange Rampe, die sich spiralförmig nach oben zieht. Das Dach ist eine Glaskuppel, die viel Sonnenlicht hineinlässt und so die Kunstwerke perfekt ausleuchtet. Die Sammlung des Museums enthält Werke des Expressionismus, Impressionismus, Surrealismus und Post-Impressionismus.

CCTV-Tower in Peking

CCTV-Tower in Peking© iStockphoto LP / dk1234

Die China Central Television Headquarters sind die Sendezentrale des gleichnamigen staatlichen Fernsehens. In der Auslobung des Gebäudes wurde gefordert, dass der Entwurf aus zwei Türmen bestehen soll. Der deutsche Architekt Ole Scheeren, der schließlich den Zuschlag bekam, entwarf jedoch ein Gebäude, bei dem die beiden Türme zu einer Einheit verbunden wurden.

Bis es allerdings zu einer Umsetzung kam, dauerte es einige Zeit. Die ersten Entwürfe waren statisch nicht umsetzbar. Erst ein außenliegendes Stahlskelett mit Diagonalverstrebungen, das an der Stelle der größten Belastungsstärke der Konstruktion angebracht wurde, ermöglichte den Bau des Gebäudes. Knapp 850 Millionen Euro wurden dabei investiert. Sieben Jahre dauerte es bis das 234 Meter hohe Bürogebäude fertig gestellt wurde.

Sydney Opera House

Sydney Opera House© CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1147109

Das Opernhaus ist das Wahrzeichen der australischen Metropole. Außerdem ist es eines der markantesten und berühmtesten Gebäude des 20. Jahrhunderts. Entworfen wurde es vom dänischen Architekten Jørn Utzon. Da es von einem dänischen Architekten erbaut wurde, sehen es die Dänen auch als ihr kulturelles Erbe an und haben es in Dänemarks Kulturkanon aufgenommen. Seit 2007 steht es auch auf der Liste des UNESCO-Welterbes. Das 184 Meter lange und 118 Meter breite Gebäude steht auf einer Fläche von 1,8 Hektar. 1.100.000 weiß glasierte Keramikfliesen, die extra dafür aus Schweden importiert wurden, sind auf dem 67 Meter hohen Dach angebracht. 580 Pfähle, die bis zu 25 Meter tief im Boden verankert sind, tragen das etwa 160.000 Tonnen schwere Bauwerk.

Insgesamt fünf Theater, Probestudios, ein Kino, zahlreiche Umkleideräum, sowie Bars und Restaurants befinden sich im Opernhaus. Um die Stromversorgung im ganzen Haus zu gewährleisten wurden 645 Kilometer Elektro-Kabel verlegt. Eigentlich sollte das Budget von 7 Millionen Dollar für den Bau nicht überschritten werden. Architekt Jørn Utzon gelang dies allerdings nicht. 80 Millionen Dollar ließ er das Bauwerk kosten und überzog die Bauzeit um das Doppelte. Kein Wunder, schließlich wurden vor Baubeginn sämtliche Kostenanalysen und technischen Probleme nicht gelöst, so dass keine konkrete Kostenberechnung und Planung der Bauzeit möglich war.

Die steigenden Baukosten, sowie künstlerische Differenzen führten zu einem Zwist zwischen der Regierung, dem Premierminister und dem Architekten Jørn Utzon. Folglich wurden ihm die Gelder für den Bau gesperrt. Eine Gruppe junger australischer Architekten wurde schließlich mit der Fertigstellung der Innenräume beauftragt. Diese Kosteneinsparung beeinflusste leider auch das Gebäude. Große Teile des Interieurs und die Akustik wurden bemängelt. Am 20. Oktober 1973 wurde das Opernhaus offiziell von Königin Elisabeth II. eingeweiht.

Guggenheim-Museum Bilbao

Guggenheim-Museum, Bilbao© Von Photograph taken by User:MykReeve on 14 January, 2000. - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=54632

Das Museum für moderne Kunst im spanischen Bilbao wurde von Architekt Frank O. Gehry geplant und ist vor allem für seinen dekonstruktivistischen Baustil berühmt. Gebrochene Geometrien, abgewinkelte Ebenen und gekippte Räume sind charakteristische Merkmale des Baus. Viele sehen in dem Gebäude knospende Zweige und den Boden aufbrechende Wurzeln. Für andere ist es einfach nur eine Skulptur, die es schafft, die organischen Formen mit den kühl wirkenden Materialien zu verbinden.

Das Museum umfasst 24.000 Quadratmeter, davon sind 11.000 reine Ausstellungsfläche. Frank Gehrys Planung des Guggenheim Museums war ein Vorreiter in der Arbeit mit architektonischen Computersimulationen. Mit Hilfe einer hoch entwickelten Simulations-Software, die bis dahin nur in der Luftfahrt eingesetzt wurde, konnte man den komplexen Bau optimal vorplanen.

Burj Khalifa in Dubai

Burj Khalifa in Dubai© iStockphoto LP / dblight

Mit seinen 828 Metern ist der Burj Khalifa der höchste Wolkenkratzer der Welt. Dreimal so groß wie der Eiffelturm und fast doppelt so groß wie das Empire State Building. Das Gewicht des verwendeten Betons entspricht in etwa 100.000 Elefanten. Das verwendete Aluminium fünf A380 Flugzeugen.

Geplant wurde er vom amerikanischen Architekten Adrian Smith. Für den Bau wurden 330.000 Kubikmeter Beton sowie Stahl verbaut. Um den Beton in diese Höhe zu bekommen wurde er mit riesigen Kompressoren über Rohre senkrecht nach oben gepumpt. Aufgrund der heißen Temperaturen in Dubai konnte der Beton immer nur nachts gepumpt und gegossen werden. Doch auch die kühleren Temperaturen nachts machten dem Beton zu schaffen, so dass Eiswürfel hinzugegeben werden mussten, um die Flüssigkeit des Betons zu gewährleisten.

Einige tausend Tonnen Stahl sind recyceltes Stahl aus dem abgerissenen Palast der Republik in Berlin. Stolze 26.000 Glasplatten wurden individuell zugeschnitten um die Außenfassade des Gebäudes zu gestalten. Zur Hochzeit des Baus arbeiteten bis zu 12.000 Arbeiter am Gebäude. Besonders erwähnenswert: Die Spitze des Burj Khalifa kann auch noch aus 95 Kilometern Entfernung gesehen werden.

Kubushäuser in Rotterdam

Kubushäuser in Rotterdam© Door F. Eveleens - Eigen werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5195366

Diese Würfelhäuser in Rotterdam sind weltweit bekannt für ihr außergewöhnliches Design. Entworfen wurden sie vom holländischen Architekten Piet Blom. Sein Prinzip bei der Planung war ganz einfach: er wollte ein Dorf in der Stadt erbauen. Und dieses Dorf sollte alles andere als langweilig sein. Gesagt, getan. Ein traditionelles, würfelförmiges Haus um 45 Grad neigen und es auf einen sechseckigen Kegel stellen. Und fertig ist das Kubushaus.

Jedes einzelne Haus stellt einen Baum da; alle Häuser zusammen also einen Wald. Das ganze Gebilde besteht aus 38 Würfelhäusern, drei Großkuben, einem Hochhaus und einem Apartmenthaus. Alle 38 Wohnhäuser sind miteinander verbunden. Ganze 100 Quadratmeter stehen den Bewohnern zur Verfügung und das verteilt auf drei Ebenen. Aber aufgepasst, das Haus beinhaltet keine geraden Wände!

Wer einen Blick in das schräge Gebilde werfen möchte, kann dies tun. Ein Eigentümer stellt sein Haus für die Öffentlichkeit zur Verfügung. Außerdem befindet sich in einem der Megawürfel ein Hostel. Wenn Sie Glück haben, steht sogar ein Haus zum Verkauf. Ungefährer Preis: 175.000 Euro.


 

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