Peter Pöppls 7 „versteckte Schätze“ in Allplan – Teil 1

29. Mai 2024

In diesem Zweiteiler stellt BIM-Spezialist Peter Pöppl sieben unterschätzte Funktionen in Allplan vor, die User:innen das Leben leichter machen.

Kaum jemand kennt sich mit Allplan so gut aus wie Peter Pöppl. Der BIM-Spezialist erstellt mit seiner Firma SUPPGRADE Einbauteile (sogenannte SUPPARTS) für das Programm und hat schon zahlreichen User:innen mit seinen Allplan-Webinaren und -Vorträgen weitergeholfen. In diesem zweiteiligen Beitrag stellt er sieben „versteckte Schätze“ der BIM-Software vor und erklärt unter anderem, wie man diese hilfreichen Funktionen am effizientesten nutzt. Hier kommen die ersten drei.

#1 Visual Scripting in Allplan

Visual Scripting in Allplan ist eine Methode zum Erstellen von Skripten oder automatisierten Aufgaben, die sich auch für Nutzer:innen ohne Programmiererfahrung eignet. Für eine optimale Verwendung hat Peter Pöppl drei persönliche Tipps parat:

  • Beispiele aus dem ETC-Ordner nutzen: Im ETC-Ordner gibt es eine Reihe von vorgefertigten Skripten und Bauteilen mit Bewehrung. Diese können direkt im Modell oder als Referenz genutzt werden und lassen sich den eigenen Wünschen entsprechend anpassen.
  • ClosedStirrup-Tool verwenden: Das ClosedStirrup-Tool ist ein nützliches Werkzeug, um geschlossene Bügel für Balken oder Unterzüge zu erzeugen. Mit einem Balken verknüpft, lassen sich damit Bügel automatisch an die Geometrie und die Bewehrung des Balkens anpassen oder auch Anzahl, Abstand, Durchmesser und Form der Bügel ändern.
  • Eigene Knoten erstellen: Bei häufig verwendeten Funktionen oder Datentypen bietet es sich an, das entsprechende Skript in einen Makro-Knoten umzuwandeln. Auch können komplexe Operationen in einem einzigen Knoten zusammengefasst werden. So lassen sich Skripte vereinfachen und modularisieren.

Visual Scripting© Peter Pöppl


#2 Automatische Wandbewehrung

Die automatische Wandbewehrung versieht Wände automatisch mit einer optimalen Bewehrung unter Berücksichtigung von Geometrie, Bewehrungsregeln und Nutzeranforderungen. Daraus ergeben sich laut Peter Pöppl insbesondere drei Vorteile:

  • Zeitersparnis: Nutzer:innen sparen viel Zeit, da sie nicht mehr jede Wand einzeln bewehren müssen, sondern mehrere Wände gleichzeitig auswählen und bewehren können. Die Funktion erledigt die Arbeit in wenigen Sekunden und erstellt automatisch die entsprechenden Zeichnungen und Listen.
  • Qualitätsverbesserung: Da die Funktion die geltenden Normen und Vorschriften einhält und die Bewehrung an Geometrie und Lasten der Wände anpasst, werden Fehler, wie sie bei einer händischen Bewehrungsmodellierung auftreten können, ausgeschlossen. Das Tool berücksichtigt dabei auch Durchbrüche und passt die Bewehrung entsprechend an, um die Stabilität und Sicherheit der Wände zu gewährleisten.
  • Flexibilität: Die Funktion unterstützt verschiedene Arten von Bewehrungselementen wie Bewehrungsmatten, Abstandhalter, Steckbügel, geschlossene Bügel, Wandeck-Aufsätze etc..

Automatische Wandbewehrung© Peter Pöppl


#3 Attribute bearbeiten

Die Pflege und Übertragung von Bauteil-Attributen ist bei BIM-Projekten unerlässlich. Neben der Beschreibung, Identifizierung und Klassifikation dienen diese Berechnungen, Analysen und der Dokumentation. Allerdings erfordert die Attribuierung häufig viel Zeit und Mühe und ist anfällig für Fehler und Inkonsistenzen. Um diese Herausforderung zu meistern, gibt es verschiedene Methoden und Werkzeuge, die dabei helfen können, Attribute effizient zu verwalten. Allplan bietet hierzu drei Grundfunktionen:

  • Attribute übertragen: Mit dieser Funktion lassen sich Attribute von einem Bauteil auf ein anderes (oder auf mehrere andere) übertragen. Dazu wird einfach das Bauteil mit den gewünschten Attributen ausgewählt sowie die Elemente, auf die die Attribute übertragen werden sollen. Die Funktion zeigt daraufhin eine Liste der Eigenschaften an, die für die Übertragung aus- oder abgewählt werden können. Anschließend überträgt das Tool die ausgewählten Attribute auf die markierten Bauteile.
  • Attribute zuweisen: Hiermit lassen sich mehreren Bauteilen die gleichen Attribute zuweisen. Dafür werden lediglich alle betreffenden Bauteile markiert und die gewünschten Attribute aus einer Liste ausgewählt oder eingegeben.
  • Attribute modifizieren: Über dieses Tool lassen sich die Attribute eines Bauteils ändern. Hierzu wird bloß das betreffende Bauteil ausgewählt und die gewünschten Attribute aus einer Liste ausgewählt oder eingegeben.

Attribute© Peter Pöppl

Neben diesen drei Grundfunktionen gibt es noch zwei weitere Möglichkeiten, Bauteil-Attribute zu verwalten. Die Erste ist die Export- und Importfunktion. Hiermit können die Attribute von Bauteilen in eine Excel-Datei exportiert, in Excel bearbeitet und anschließend wieder in Allplan importiert werden. Dies bietet sich an, wenn viele Attribute auf einmal geändert oder ergänzt oder mit anderen Programmen oder Personen ausgetauscht werden sollen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von Attributsetvorlagen für Projekte. Mit diesen Vorlagen lassen sich IFC-konforme Regeln für alle Bauteile in Allplan erstellen. Dadurch können Nutzer:innen festlegen, welche Attribute jedes Bauteil in ihrem Projekt haben soll, und diese automatisch zuweisen. So lässt sich etwa einstellen, dass jede Wand, jeder Unterzug, jede Bodenplatte, jede Decke sowie alle weiteren Objekte ein Attribut mit der statischen Position haben sollen. Über die Auswahl oder das Erstellen der entsprechenden Vorlage ist diese Aufgabe in wenigen Minuten erledigt. Lesen Sie hier Teil 2 der "7 versteckten Schätze".

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