Wientalterrassen: Ein preisgekröntes Wohnprojekt aus Fertigteilen

20. März 2024

Das Vorzeigeprojekt Wohnquartier Wientalterrassen in Wien-Penzing erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen und Preise. Denn die Wohnanlage am Wienfluss zeichnet sich durch ihre nachhaltige Bauweise, ihr zukunftsweisendes Energiekonzept und ihre soziale Vielfalt aus. Entdecken Sie die spannendsten Aspekte dieses außergewöhnlichen Wohnbaus im Überblick.

Nachhaltigkeit und soziale Ökologie standen bei der Ausschreibung des Bauprojekts der Wohnbauvereinigung der Privatangestellten (WBV-GPA) im Mittelpunkt. Geplant wurde daher ein Energiekonzept, das sich am Standard für Niedrigstenergiehäuser orientiert. Erneuerbare Energien werden direkt in der Wohnanlage gewonnen und ermöglichen eine nachhaltige Versorgung mit Wärme und Kälte. Die Energieversorgung umfasst Wärmepumpen für Heizung und Warmwasserversorgung, eine Bauteilaktivierung in den Geschoßdecken, ein Erdsondenfeld als Saisonspeicher und Solarabsorber, einen Asphaltkollektor zur zusätzlichen Regeneration des Erdsondenfelds, eine PV-Anlage sowie eine Abwasser-Rückgewinnungsanlage für die Warmwasserbereitung.

52-kdg-6-dh_(c)-Daniel-Hawelka_pic2© Daniel Hawelka

So versorgt sich die gesamte Wohnhausanlage selbst mit nachhaltiger Wärme bzw. Kälte und ist somit unabhängig von fossilen Brennstoffen. Zudem freuen sich die Bewohnerinnen und Bewohner der Käthe-Dorsch-Gasse 17 über die minimalen laufenden Kosten für Warmwasser und Heizung. Die Begrünung der Höfe, der Dächer und der drei Gemeinschaftsterrassen fördern das Entstehen einer vielfältigen Flora, die den städtischen Hitzeinseln im Sommer entgegenwirkt. Das Wohnprojekt erhielt bereits die Auszeichnung klimaaktiv GOLD der ÖGNB, den Österreichischen Betonpreis 2023, den Österreichischen Solarpreis 2023, den „Heute für Future-Award“ 2023 in der Kategorie Unternehmen, den ÖGUT-Umweltpreis 2022 in der Kategorie „Klimaneutrale Stadt“ sowie den Architekturpreis der Stadt Wien “gebaut 2022“.

Bauen heute - sozial und nachhaltig

Die zweite Vorgabe aus dem Bauträgerwettbewerb betraf den sozialen Aspekt: leistbares Wohnen für einkommensschwache Gruppen zu schaffen. Die gemeinnützige WBV-GPA entwarf gemeinsam mit den beiden Architekturbüros Christoph Lechner & Partner ZT GmbH und Berger + Parkkinnen insgesamt 295 Wohnungen. Die 30.000 Quadratmeter große Wohnanlage umfasst 196 geförderte Mietwohnungen, 99 kleinere Smart-Wohnungen für Alleinerziehende, zwei Wohngemeinschaften für Kinder und Jugendliche, zwei betreute Garçonnièren für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, eine Tagesbetreuung für externe Rollstuhlfahrende sowie Büroräume.

52-kdg-12-dh_(c)-Daniel-Hawelka_pic3© Daniel Hawelka

Um das gemeinsame Miteinander zu fördern, wurde auch eine 700 m² große Gemeinschafts-Dachterrasse mit Blick ins Wiental geschaffen. 16 Hochbeete laden zum gemeinsamen Gärtnern und Ernten ein. Das Generationenzentrum „All in Penzing“ stellt einen weiteren beliebten Treffpunkt dar. Im modernen Klublokal gibt es auf 500 m² ausreichend Platz für kostenlose Gymnastik, Gedächtnistraining, Basteln, Kinderprogramm oder auch gemeinsame Feste.

52-kdg-27-dh_(c)-Daniel-Hawelka_pic4© Daniel Hawelka


Nachhaltiges Bauen mit Betonfertigteilen

Die Wohnanlage in der Käthe-Dorsch-Gasse 17 setzte beim Bauen ganz auf Fertigteile. Mischek Systembau GmbH - ein Tochterunternehmen der STRABAG AG - plante, fertigte und lieferte die beeindruckende Menge an 3.100 Elementen in den 14. Wiener Gemeindebezirk. Rund 30.000 Quadratmeter Doppelwände, Elementdecken, Massivwände, Loggia- und Balkonplatten sowie Aufzugschächte wurden im Fertigteilwerk in Gerasdorf bei Wien für das Bauprojekt mit Allplan Precast geplant und produziert. Durch die Fertigteilbauweise konnten die Bauzeit, der Transportaufwand sowie die Lärm- und Schadstoffemissionen auf der Baustelle reduziert werden.

Gewinner des Österreichischen Betonpreises 2023: Kategorie Neubau

Nachhaltigkeit, Funktionalität, Ausführungsleistung sowie Innovation und Design standen für die Jury bei der Auswahl des Siegerprojekts des ersten Österreichischen Betonpreises 2023 im Fokus. Dabei überzeugten die Wientalterrassen vor allem durch das Erfüllen der sozial-ökologischen Kriterien: innovative und kostengünstige Wohnmodelle für Menschen mit unterschiedlichsten Wohnbedürfnissen einerseits und die nachhaltige Wärme- und Energieversorgung andererseits machen die Wohnanlage zu einem Leuchtturmprojekt für klimaschonendes Bauen. Entdecken Sie noch mehr interessante Details zur Wohnanlage in diesem Video:


Die Wientalterrassen sind damit ein wegweisendes Beispiel für einen modernen, sozialen und nachhaltigen Wohnbau, der die Lebensqualität der Bewohnenden erhöht und gleichzeitig die Umwelt schont. Das Projekt zeigt, wie Beton und Betonfertigteile als Baustoffe der Zukunft eingesetzt werden können, um innovative architektonische Lösungen zu ermöglichen.


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