BIM in der öffentlichen Verwaltung - Teil 2

14. Mai 2021

Die Stadt Duisburg ist ein Vorreiter bei der Implementierung von BIM in der öffentlichen Verwaltung. In Teil zwei zu diesem Thema widmen wir uns ihrem Weg in die BIM-Praxis.

Bei der Implementierung von BIM in der öffentlichen Verwaltung geht die Stadt Duisburg als gutes Beispiel voran. Das Immobilien-Management Duisburg (IMD) nimmt momentan vollen Kurs auf die Einführung der Arbeitsmethode. Nach umfangreichen Fortbildungsmaßnahmen in Sachen BIM-Tauglichkeit für ein gemeinsames BIM-Verständnis und Software-Skills durch Allplan wird bei dem städtischen Unternehmen mittlerweile die Anwendung des Erlernten in der Praxis erprobt. Den Rahmen hierzu bildet ein BIM-Pilotprojekt, bei dem für verschiedene Ziele praktisch sämtliche relevanten BIM-Anwendungsfälle in den Anwendungsfeldern Kollaboration, 3D-Kollisionsprüfung, Öffentlichkeitsarbeit und Entscheidungshilfe für Varianten, 3D-, 4D- und 5D-Planung sowie CAFM-Dokumentation durchexerziert werden.

Laserscan_Halle_innen_4[1][1]© PV ANSPERGER mbH


3D-Laserscannings und Modellierung

Grundlage des Projekts bildet eine buchstäbliche Bestandsaufnahme verschiedener Objekte in Form eines umfassenden 3D-Laserscannings einschließlich Drohneneinsatz von innen und außen. Mithilfe der dabei erzeugten Daten werden exakte Punktwolken der Gebäude erzeugt. Die Scanner sind gleichzeitig mit hochauflösenden Kameras ausgestattet, die zu einer realitätsnahen virtuellen Abbildung beiträgt. Zudem kann auf diese Weise jedes erfasste Bauteil aus der Punktwolke heraus genau gemessen und nachmodelliert werden. Nach der Modellierung werden die Bauteile in einem weiteren Schritt durch weitere Informationen aus der Hausakte wie Materialeigenschaften, Brandschutzklassen und Statikinformationen angereichert. Modellierung und Attribuierung erfolgen dabei in Allplan.

Rathaus_Hamborn_-_3D-Scan_Fassade[1]© PV ANSPERGER mbH


Vorteile der Methode schnell sichtbar

Im Rahmen anderer Pilotprojekte wurden mittlerweile verschiedene Gebäude gescannt, modelliert und in einer AR-Anwendung visualisiert. Hierzu zählen etwa das Rathaus Hamborn, das Bestandsgebäude der Grundschule Albert-Schweitzer Str. und der Herbert-Grillo-Gesamtschule oder das Schiffer-Berufskolleg. Die neuen Gebäudedaten machten die enormen Vorteile der Methode – insbesondere auch für das angestrebte CAFM (Computer Aided Facility Management) – schnell sichtbar. So brachte etwa der in diesem Verfahren erstellte digitale Zwilling einer Turnhalle an der Westender Straße zum Vorschein, dass der As-built-Zustand teilweise erheblich von den Bauplänen aus den 1980ern abwich. In weiteren Projekten soll nun noch die Digitalisierung des Stadttheaters und die Umbauplanung der Herbert-Grillo-Gesamtschule in BIM-Qualität mit der Design2Cost-Methode in Duisburg Marxloh folgen.

Albert-Schweitzer-ReCap_002-min_NEU[1]© Stadt Duisburg | Amt für Bodenordnung, Geomanagement und Kataster


Schnelle Einführung durch enge Zusammenarbeit

Dass die Implementierung von BIM beim IMD so gut klappt, hat in hohem Maße mit der verwaltungsinternen Kooperation zu tun. So fußte die schnelle Einführung erheblich auf der engen Zusammenarbeit und gegenseitigen Unterstützung zwischen der Stadt Duisburg und dem Immobilien-Management.


 

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