OMNITURM: Nachwuchs für Frankfurts Skyline

20. Juni 2017

Frankfurt am Main ist für seine europaweit einzigartige Skyline bekannt. Diese wird schon bald um einen schillernden Turm reicher sein. Bis 2019 entsteht nämlich gerade mitten im Frankfurter Bankenviertel der OMNITURM. Der wird mit über 190 Metern nicht nur das sechsthöchste Gebäude in Frankfurts illustrem Wolkenkratzerensemble darstellen. Er wird auch das erste Hochhaus mit echter Mischnutzung in Deutschland sein, das neben Büro- und Wohnflächen gleichsam öffentliche Flächen bereithält. Zudem reiht er sich in eine lange Liste bedeutender Bauwerke ein, die mit dem hochfesten Bewehrungsstahl SAS 670 vom Stahlwerk Annahütte errichtet wurden.

OMNITURM, Frankfurt am Main© TS Tessuto Sàrl

Der Bauherr dürfte in Frankfurt bestens bekannt sein. Tishman Speyer ist hier bereits mit dem MesseTurm, dem OpernTurm und dem TaunusTurm für drei weitere Ikonen des Frankfurter Stadtbildes verantwortlich. Schräg gegenüber zuletzt Genanntem, an der Ecke Große Gallusstraße/Neue Mainzer Straße, entsteht derzeit der OMNITURM. Für das ehrgeizige Projekt wurde Stararchitekt Bjarke Ingels von BIG ins Boot geholt. Dessen Entwurf sieht einen fast geradlinigen, klassischen Glasturm vor. Fast. Wäre da nicht eine beinahe schon surreale spiralförmige Windung etwas unterhalb der Mitte des Gebäudes.

Verschiebungen nach Programm

Dieses Detail ist keineswegs willkürlich, sondern markiert einen Nutzungswechsel innerhalb des Gebäudes. Bereits am unteren Ende – und daher weniger auffällig – liegen Etagen versetzt zueinander und schaffen so zum einen auf der Ostseite Balkone und Vordächer, zum anderen eine Arkade auf der Westseite. Über diesem öffentlichen Raum schließen sich geradlinig Büroflächen an. Die nachfolgende spiralförmige Windung zeigt den Wechsel zu den Wohnflächen an und kreiert weitläufige, terrassierte Außenbereiche mit weiten Ausblicken. Darüber folgen wieder in geordneter Form Büroflächen, sodass diese auf insgesamt 44.200, die Wohnungen auf 8.200 und die öffentlichen Flächen auf über 1.700 Quadratmeter kommen.

OMNITURM, Frankfurt am Main© TS Tessuto Sàrl

Hochfester Bewehrungsstahl SAS 670

Eine konstruktive Besonderheit des OMNITURM liegt in seiner Bewehrung aus hochfestem Bewehrungsstahl SAS 670 vom Stahlwerk Annahütte (SAH). Dieser kann um bis zu 34 Prozent mehr Last übertragen als herkömmlicher Betonstahl B500B. Dadurch lässt sich die erforderliche Bewehrungsfläche erheblich reduzieren, was Kostenvorteile bei Material und Verlegearbeit einbringt. Der Gewindestahl besitzt ein endloses schraubbares Grobgewinde, wodurch die Stäbe an jeder Stelle gekürzt oder verlängert sowie Übergreifungsstöße durch Muffenstöße vermieden werden können. Das warmgewalzte Grobgewinde ist überdies gegen mechanische Beschädigung unempfindlich.

Bewehrungsstahl© Lupp

In Frankfurt kam die Hochleistungsbewehrung bereits beim Opern- und TaunusTurm zum Einsatz. Weitere prominente Beispiele sind etwa das One World Trade Center, 432 Park Avenue oder das Museum of Modern Art (MoMA) in New York, um nur einige zu nennen. Beim OMNITURM wie auch bei den vorgenannten Projekten ermöglicht die Bewehrung aus SAS 670 eine sehr viel schlankere Bauweise in den aufgehenden Betonstützen, was letztendlich zu mehr nutzbarer Fläche führt. In Städten mit hohen Mietpreisen wie Frankfurt und New York ein nicht zu verachtender wirtschaftlicher Faktor.

Eine erfreuliche Nachricht für alle Allplan-User: Der Katalog SAH SAS 670/800 für Schraubmuffensysteme ist ab Version 2017 in Allplan Engineering integriert.


 

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