Diese 3 deutschen Unternehmenszentralen stellen grüne Weltrekorde auf

18. Juni 2018

Im März hat die Europa-Zentrale von Bloomberg in London bei der internationalen Zertifizierung BREEAM 98,5 Punkte erreicht. Damit hat sie The Edge in Amsterdam als nachhaltigstes Bürogebäude der Welt auf Platz 2 verwiesen. Aber auch in Deutschland stellen Unternehmenszentralen Rekorde auf, was grüne Architektur und Technologie betrifft. Wir präsentieren die drei “Champions”.

 

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© Siemens; https://www.siemens.com/customer-magazine/de/home/staedte/konstruktive-zusammenarbeit.html

 

Siemens-Zentrale, München: Eines der grünsten Headquarter der Welt

Wenn ein internationaler Engineering- und Technologieführer wie Siemens ein neues Headquarter plant, weckt das natürlich hohe Erwartungen - die der grüne High Potential auch einlöst. Er zählt zu den nachhaltigsten Bürogebäuden der Welt und wurde sowohl vom DGNB als auch nach LEED-Standard mit Platin ausgezeichnet. 90 Prozent weniger Strom, 75 Prozent weniger Wasser, 90 Prozent weniger Emissionen als im alten Gebäude ist die stolze Bilanz. Der Primärenergiebedarf liegt 52 Prozent unter dem nach der aktuellen EnEV geforderten Wert.

 

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© Siemens; https://www.siemens.com/press/de/pressebilder/index.php?view=list&content=&tag=2011-06-konzernzentrale; Siemens-Zentrale in München

 

Basis dieses Erfolgs war die enge Zusammenarbeit von Henning Larsen Architects mit KBP Ingenieure von Planungsbeginn an. Die intelligente Nutzung der Grundwasserwärme erfolgt über 70 Kilometer verbaute Wasserrohre in der Bodenplatte. Beleuchtung, Gebäudesicherheit, die dynamischen Glaslamellen der Westfassade sowie die Photovoltaikanlage auf dem Dach – alles wird über rund 30.000 Sensoren kontinuierlich überwacht und über eine zentrale Gebäude- und Energiemanagement-Plattform gesteuert. So können Heizung, Kühlung, Lüftung und Sonnenschutz ständig optimiert werden. In den Meetingräumen etwa wird die Atemluft der Anwesenden über CO2-Sensoren analysiert und die Frischluftzufuhr entsprechend angepasst.

 

50Hertz-Quartier, Berlin: Weltweit 1. Auszeichnung mit DGNB Diamant

Einen neuen Rekord stellte auch das Berliner 50Hertz-Netzquartier auf, das vom Grazer Büro love architecture and urbanism entworfen wurde. Als erstes Gebäude weltweit ist es gekürt mit DGNB Diamant für höchste Energieeffizienz in Verbindung mit „herausragenden gestalterischen und baukulturellen Qualitäten“. Die Fassade weckt mit ihrer auffälligen Zickzack-Geometrie aus weißen Stahlverbundstützen (Dia-Grid) Assoziationen zum Business des Netzbetreibers und zu den Brücken und Viadukten des benachbarten Eisenbahn-Areals.

 

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© HG Esch, https://www.presseportal.de/pm/70289/3764206; 50Hertz-Quartier in Berlin

 

Noch expressiver wird die markante Corporate Architecture nachts in Szene gesetzt. Dann bilden die drei orangefarbenen Erschließungskerne, in denen Haustechnik- und Sanitärräume untergebracht sind, gemeinsam mit LEDs in Form einer Sinuskurve leuchtende Akzente in der Fassade. Die außenliegende, netzähnliche Tragwerkskonstruktion ist übrigens nicht nur optisch reizvoll, sondern auch ein Meisterwerk der Statik. Sie ermöglicht stützenfreie Bürogeschosse von außergewöhnlicher Großflächigkeit und Flexibilität, die noch durch Outdoor-Workplaces erweitert werden.

 

Baiersdorf Headquarter, Hamburg: 1. WELL Building-Zertifizierung in Deutschland

Ein Schrittmacher nachhaltiger Architektur soll auch das neue Headquarter von Beiersdorf werden, das derzeit von Hadi Teherani Architekten in Hamburg geplant wird: Als erstes Bürogebäude in Deutschland und drittes Gebäude europaweit soll die Konzernzentrale sowohl nach LEED als auch nach dem neuen WELL Building Standard zertifiziert werden. Letzterer wurde 2014 von Wissenschaftlern, Medizinern und Architekten entwickelt und ist der erste Zertifizierungsstandard für Gebäude, der sich auf Gesundheit und Wohlbefinden der Nutzer konzentriert.

 

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© Beiersdorf, https://www.beiersdorf.de/presse/pressemitteilungen/alle-pressemitteilungen/2017/06/29-neubau-konzernzentrale; Konzernzentrale Beiersdorf in Hamburg

 

Von außen wirkt die neue Zentrale bis auf die riesigen begrünten Flachdächer eher hanseatisch unauffällig. Im Inneren soll es aber umso spannender werden. Beim Arbeitsplatzkonzept will sich Beiersdorf-Chef Heidenreich von den Zentralen von Google und Apple inspirieren lassen, deren Besuch im Silicon Valley geplant ist. „Wir sind seit Jahren auf dem Weg in immer offenere Arbeitswelten. Es wird nicht so viele Wände geben“, verrät Projektleiter Best. Für die Mitarbeiter ist  zudem nicht nur ein High-End-Fitnessstudio geplant, sondern auch eine Kantine mit „Food-Inseln und gesunden Spezialitäten aus aller Welt.

 

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