„Biodomes“ für winterliches Wohlempfinden in Island

10. März 2020

WilkinsonEyre verhilft den Bewohnern Reykjaviks zu einem besseren Wohlbefinden in der dunklen Jahreszeit – mit Treibhäusern der besonderen Art.


Im Winter gewinnen die dunklen Stunden deutlich die Überhand, und je weiter man sich dabei vom Äquator entfernt, desto schlimmer wird es. Manche Länder trifft die Dunkelheit daher besonders hart. Während in Deutschland die weniger als acht Stunden Tageslicht zur Wintersonnenwende bereits ganz schön aufs Gemüt schlagen, können die Isländer darüber nur müde lächeln: Nur gut vier Stunden dauert hier der kürzeste Tag. Um die von der Dunkelheit gebeutelten Seelen Reykjaviks etwas von dieser finsteren winterlichen Last zu erleichtern, hat WilkinsonEyre zusammen mit dem lokal ansässigen Büro Basalt die Aldin Biodomes entworfen. Durch eine besondere Verbindung zur Natur versprechen diese künftig geradezu frühlingshaftes Wohlbefinden.

 

Exotische Ökosysteme in Reykjavik

Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich bei den Aldin Biodomes um Kuppelgebilde. Auch wenn sich die Form dieser Glaskonstruktionen durchaus organisch-harmonisch in die hügelige Naturlandschaft mitten in der isländischen Hauptstadt fügt, rührt das „Bio“ im Namen doch nicht von dieser, sondern vielmehr von deren Funktion her. Die Biodomes bestehen aus einem „Main Nature Dome“ und einem „Tropical Dome“, die jeweils exotische Pflanzen aus fremden natürlichen Gefilden beherbergen und im Treibhaus ein eigenes funktionierendes Ökosystem formen sollen.

 

Neben der Pflanzenvielfalt beinhaltet der „Main Nature Dome“ einen Multifunktions- und Informationsbereich, ein Spezialitätenrestaurant sowie einen Besucherladen und -marktplatz für isländische Produkte. Ebenso Teil der „Lebenskuppeln“ ist ein sogenanntes „Farm Lab“ – ein Bildungsumfeld, das zum Thema lokale Nahrungsproduktion informiert.

 

Observatorium mit Tropenklima

Der Hauptansatz des Well-Being-Konzepts der Biodomes ist gewiss deren Funktion als ganzjährige tropische Oase. Einen weiteren Aspekt bildet ihre Lage. Die Kuppeln befinden sich auf einem Hügel am Rand zum Elliðaárdalur-Tal, einem wichtigen Naherholungsgebiet Reykjaviks. Von dort aus bieten die gläsernen Gebäude laut WilkinsonEyre „dramatische“ Ausblicke sowohl auf die Stadt als auch das Naturareal. Die Nordwest-Ausrichtung soll zudem im Sommer eine perfekte Aussicht auf die Mitternachtssonne und im Winter auf die Polarlichter ermöglichen. Zusammenfassen lässt sich das Biodome-Erlebnis also praktisch als „Observatorium mit Tropenklima“. Apropos Klima: Eine ausschließliche Beheizung mit Erdwärme soll die Aldin Biodomes zu einem Musterbeispiel an Nachhaltigkeit machen.


 

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