5 inspirierende Dokumentarfilme, die jeder Architekt kennen sollte

5. Oktober 2017

Film ist das perfekte Medium für Architekturvisualisierungen. Film kann sachlich beleuchten, emotional aufladen, nüchtern dokumentieren, künstlerisch interpretieren. Architektur im Film bietet darüber hinaus auch viel Spielraum für den Inszenierenden. Deshalb scheint es international gefeierte Regisseure und junge Filmemacher gleichermaßen zu reizen, Bauwerke auf die Leinwand bzw. den Bildschirm zu bringen. Das vielfältige Angebot an faszinierenden Dokus beweist dies sehr deutlich.

Architekturvisualisierung© Pixabay / DrMAURO; https://pixabay.com/de/schie%C3%9Fen-kino-camcorder-kuba-75599/


Beseelte Bauwerke

Wenn Gebäude sprechen könnten, was würden sie uns sagen? Dieser Frage widmet sich in knapp drei Stunden der Episodenfilm „Kathedralen der Kultur“. Auf der Suche nach Antworten erkunden sechs namhafte Regisseure die „Seele“ von Bauwerken mit ihrer Kamera. Dabei ist unter anderem der Österreicher Michael Glawogger, der für seine Filme über Ausbeutung in der globalisierten Welt gefeiert wurde und 2014 tragisch verstorben ist. Er präsentiert die Nationalbibliothek in St. Petersburg. Robert Redford betrachtet das Innenleben des Salk Institute in San Diego. Und Wim Wenders lässt die Berliner Philharmonie ihre Geschichte erzählen. Seine Filmstimme verleiht dem berühmten Konzerthaus Schauspielerin Meret Becker.

 


Beeindruckende Persönlichkeit

Oscar Niemeyer ist eine Architektur-Legende. Über 600 Gebäude erschuf der Brasilianer, darunter das Nationalstadion von Rio de Janeiro und das UN-Headquarter in New York. Kurz nach seinem Tod 2012, machte die UNESCO sein Archiv mit tausenden Dokumenten und Skizzen zum Weltkulturerbe. Die Dokumentation „Das Leben ist ein Hauch“ portraitiert Niemeyers Leben und Werk: langsam und dezent pathetisch, mit langen Nahaufnahmen und sehr intim. Dazu gibt es die staubtrockenen Sprüche eines klugen Mannes, untermalt von leiser Klaviermusik.

 


Urbanisierte Gestaltung

Mit „Urbanized“ beschließt Independet-Filmemacher und Fotograf Gary Hustwits nach „Helvetica“ und „Objectified“ seine Design-Doku-Trilogie. Auch in Teil 3 beschäftigt er sich mit dem Einfluss von Design auf unser tägliches Leben. Anhand von unterschiedlichen Bauprojekten und in faszinierenden Bildern zeigt sein Film, wie Urban Design die Metropolen der Welt prägt. Hustwit dokumentiert nicht nur die Bedeutung dieses Gestaltungsprozesses, sondern wirft auch Fragen auf, mit denen er die globale Diskussion über die zukünftige Entwicklung unserer Städte anregen will.

 


Faszination Fernost

Japanische Baukunst zwischen Tradition und Moderne präsentiert „Kochuu“ dem Zuschauer. Regisseur Jesper Wachtmeister stellt traditionelle japanische Bauten der modernen Architektur in den Metropolen des Inselstaates gegenüber. „Kochuu“ ist ein visuell beeindruckender Film. Er sucht die Wurzeln japanischer Baukunst und zeigt ihren Einfluss auf das Werk internationaler Designer, wie das des finnischen Architekten Alvar Aalto.

 


Anregung statt Abschalten

Streaming-Dienste wie Netflix gehören für viele zum abendlichen Entspannen auf der Couch. Wer sucht, findet hier jede Menge interessante kleine Produktionen, die zum Nachdenken anregen – nicht nur fürs Architekturstudium. Eine Doku zu Konzepten des Urbanismus und den Vorteilen des Pendelns per Fahrrad im großen Stil? Oder vielleicht eine Zeitreise auf den Spuren der Geheimnisse britischer Schlösser. Oder die beeindruckende Realisierung des One World Trade Centers auf dem Ground Zero in einer filmischen Zusammenfassung? Es steht viel zur Auswahl.

Architektur lässt sich inspirieren – von Stilrichtungen, von ihrer Umwelt, von der Natur. Sie inspiriert aber auch ihrerseits. Das macht sie so präsent und fasziniert uns immer wieder in unserem alltäglichen Leben.


 

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