5 Bauwerke, auf die wir uns 2018 freuen

5. März 2018

Das Schöne an Architektur ist nicht nur, dass es schon jede Menge schöner Architektur gibt, sondern dass auch immer wieder neue spannende Bauten nachkommen. Bisher wurde noch jedes Jahr das eine oder andere hervorragende Bauwerk vollendet, und auch 2018 wird da keine Ausnahme darstellen. Wir stellen im Folgenden fünf Projekte vor, deren Fertigstellung wir dieses Jahr mit besonders großer Vorfreude erwarten.

 

Coal Drops Yard

© MIR, www.mir.no; Coal Drops Yard

 

1. Hadids „Siamesische“ Zwillingstürme: Leeza Soho

Eines der spektakulärsten Gebäude, die 2018 fertiggestellt werden, ist gleichzeitig auch eines der letzten, die noch von der 2016 verstorbenen Stararchitektin Zaha Hadid mitentworfen wurden. Leeza Soho ist sozusagen ein „echter“ Hadid, mit Kurven und allem Drum und Dran. Geteilt durch eine U-Bahn-Station, besteht das Pekinger Bauwerk aus zwei Türmen, die sich im Gebäudeinneren kurvenreich nach oben winden. Beide Türme werden dabei kreisrund von einer elementierten, kreisrunden Vorhangfassade umschlossen. Zugleich entsteht durch diese Verbindung das mit 190 Metern höchste Atrium der Welt. Wer würde da nicht gerne einen Blick hineinwerfen?

 

Leeza Soho, Beijing

Leeza Soho, Beijing

© MIR, www.mir.no; Leeza Soho, Beijing

 

2. Innige Verschmelzung: Coal Drops Yard

Eigentlich hatten wir uns schon auf „Vessel“ in New York gefreut. Das skulpturale Erlebnis im neuen Viertel Hudson Yards eröffnet jedoch erst Anfang 2019. Allerdings betreibt Heatherwick Studio nicht nur ein Projekt, auf das man sich freuen kann. Coal Drops Yard in London zum Beispiel ist geradezu ein architektonisches Kunstwerk, das auf spektakuläre Weise zwei alte Lagerhäuser miteinander verschmelzen lässt. Die langen Satteldächer beider Häuser werden hier in einer kurvenförmigen Bewegung fortgeführt und verbinden sich zu einer Art Brücke, die gleichzeitig neue öffentliche Räume kreiert. Die seit den 1990ern verlassenen Gebäude werden zudem ab Herbst 2018 diverse Läden beherbergen. Wir sind gespannt auf dieses ambitionierte Revitalisierungsprojekt.

 

Coal Drops Yard

© MIR, www.mir.no; Coal Drops Yard

 

3. Das welthöchste Holzhaus: HoHo

2018 könnte das Jahr des Holzbaus werden, denn voraussichtlich wird man gleich zwei „höchste Holzbauten der Welt“ in diesem kurz hintereinander vollenden. Der Höhere davon ist mit 84 Metern das HoHo in Wien von Rüdiger Lainer + Partner. Dieses Pionierprojekt wird zu 75 Prozent aus Holz bestehen und beim Bau so viel graue Energie einsparen, wie ein PKW verbrauchen würde, wenn er 1.100 Jahre jeden Tag 40 Kilometer zurücklegte. Wie die Prozentzahl bereits verrät, handelt es sich jedoch um keinen reinen Holzbau. Aus Brandschutz- und statischen Gründen verfügt das Gebäude über einen Erschließungskern aus Beton.

 

HoHo Wien

© Rüdiger Lainer + Partner; HoHo Wien

 

4. Das andere höchste Holzhaus der Welt: Mjøstårnet

Mit 81 Metern nicht ganz so hoch, aber vielleicht noch einen Tick beeindruckender als das HoHo ist Mjøstårnet im norwegischen Brumunddal. Der Grund dafür liegt darin, dass dieses Holzhochhaus ganz ohne Betonkern auskommt und somit auch alle tragenden Teile aus Holz bestehen. Aufgrund ihrer besonders hohen Dicke sollen letztere sogar einen verbesserten Brandschutz bieten. Die Macher von Mjøstårnet um Voll Arkitekter sind sich übrigens einig, dass ihr Bauwerk das wahre höchste Holzhaus der Welt sein wird, da hier kein anderer Baustoff eine tragende Rolle spielt. Ganz ohne Beton kommt es dann aber auch nicht aus ...

 

Egal, welches den Rekord einfahren wird: Als richtungsweisende Projekte für ein nachhaltigeres Bauen freuen wir uns 2018 ausdrücklich über beide „höchsten“ Holzhäuser.

 

„Mjøstårnet“ (Mjøsa-Turm)

© Voll Arkitekter AS; „Mjøstårnet“ (Mjøsa-Turm)

 

5. „Abgefahrenes“ Kraftwerk: Amager Resource Center

Auch beim fünften und letzten Bauwerk dieser Liste geht es hoch her. Allerdings handelt es sich beim Amager Resource Center weder um einen Wohn- noch um einen Bürobau. Genau genommen verbirgt sich hinter dem Namen etwas, was es vorher so noch gar nicht gab: eine Mischung aus Kraftwerk und Berg respektive Alpinsportzentrum. Das Dach des etwa 90 Meter hohen Kopenhagener Müllheizkraftwerks von BIG bildet nämlich einen gewundenen Hang, auf dem Skipisten verlaufen. Gleichzeitig wird ein Teil der Fassade als größte künstliche Kletterwand der Welt fungieren. Moderne Industriebauten sehen ja des Öfteren gut aus, dieser wird aber wohl der erste sein, der richtig Spaß macht.

 

Müllheizkraftwerk Amager Bakke

Müllheizkraftwerk Amager Bakke

© BIG - Bjarke Ingels Group, Müllheizkraftwerk Amager Bakke

 

 

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